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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 578

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
578 Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. Mit dem Tode Robespierres war die Zeit des Schreckens vorbei; es kam nun eine mildere Regierung ans Ruder; die noch lebenden Girondisten wurden in den Konvent aufgenommen, der Jakobinerklub wurde geschlossen und eine neue Verfassung von Sieyes ausgearbeitet. 1795. Nach dieser bestand die gesetzgebende Gewalt aus dem Rat der Alten, in welchen nur Männer über 40 Jahre gemahlt wurden, der die Gesetze bestätigte, und aus dem Rät der Fünfhundert mit Männern über 30 Jahren, der die Gesetze vorschlug; zu dieser gesetzgebenden kam noch eine ausführende Gewalt, welche aus fünf Direktoren bestand. Am 26. Oktober 1795 erklärte der Konvent seine Aufgabe für beendet. i) Die Feldzüge von 1793—1795 bis zum Baseler Frieden. Die Waffenerfolge der Österreicher und Preußen zu Anfang und Mitte des Jahres 1793 hatten den Wohlfahrtsausschuß bestimmt, ein allgemeines Aufgebot der gesamten waffen-fähigen Jugend zu erlassen und Carnot, welcher mit der obersten Kriegsleitung betraut wurde, wußte die richtigen Männer zu finden, um die Feinde aus dem Lande zu treiben. So stellten denn Jourdau, Moreau, Pichegru und Hoche das Kriegsglück der Franzosen wieder her, indem Jourdan die Österreicher im Juni 1794 bei Fleurus besiegte, Hoche im Winter 1795 Holland eroberte und Moreau bis an die Ems vordrang. Die Folge dieses siegreichen Vordringens war, daß die Niederlande als batavische Republik mit Frankreich vereinigt wurden. Während die Preußen und Österreicher in den Rheingegenden eine matte und getrennte Kriegführung betrieben — Preußen in der Pfalz, Österreich im Elsaß, — gingen die Franzosen unter Pichegru und Hoche einmütig und thatkräftig vor. Wohl retteten die Preußen in den drei Schlachten bei Kaiserslautern (Nov. 1793, Mai 1794 und September 1794) unter ihren Führern Ferdinand von Braunschweig, Möllendorf und Hohenlohe die militärische Ehre, aber die Österreicher mußten sich vor Hoche aus den Weißenburger Linien zurückziehen. Im April 1795 traten Preußen und Spanien von der Koalition zurück und schlossen den Sonderfrieden zu Base l*). Preußen vernichtete einstweilen aus seine linksrheinischen Besitzungen Cleve, Mörs und Obergeldern, indem ihm in einer geheimen Bestimmung eine Entschädigung durch geistliche Besitzungen in Aussicht gestellt wurde, außerdem gaben die Franzosen alle Eroberungen aus dem rechten Rheinufer an Preußen und die mit ihm verbündeten Reichsfürsten zurück. In diesem traurigen Zugeständnis war derdeutschestrom als „natürliche Grenze" Frankreichs anerkannt- Carnot hatte nun den Plan gefaßt, Österreich von drei Seiten aus anzugreifen, Jourdan sollte vom Niederrhein (Düsseldorf), Moreau vom Oberrhein (Kehl) und ein in Italien kämpfendes Heer durch die Lombardei vorgehen, um sich vor Wien zu vereinigen und dort den Frieden zu bestimmen. Den Gedanken dazu hatte Napoleon Bonaparte gegeben, der der rechte Mann zur Ausführung zu sein schien.**) *) Zum schnelleren Abschluß des Baseler Friedens hatten Preußen die polnischen Verwicklungen bewogen. (S- Friedrich Wilhelm Ii.) **) Quellen: Th. Barrau: Histoire de la revol. franc. Paris. 1881. V. Duruy: Histoire generale. Paris. 1883. Maxime de la Rocheterie: Marie Antoinette. Paris 1893. H. Taine: Les origines de la France contemporaine. Paris.

2. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 581

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. 581 möglich wurde, hat Bonaparte später selbst erzählt: „Indem ich niemals den Fuß in ein Kaffeehaus oder in eine Gesellschaft sehte, trockenes Brot aß und meine Kleider selber bürstete, damit sie länger vorhielten. Um nicht von meinen Kameraden abzustechen, lebte ich wie ein Bär, immmer allein in meiner kleinen Stube mit meinen Büchern, die damals meine einzigen Freunde waren. Und um mir diese Bücher zu verschaffen, mit welchen harten, am Notwendigsten gemachten Ersparungen erkaufte ich mir das Vergnügen ihres Besitzes. Wenn ich infolge meiner Enthaltsamkeit zwei Thaler zusammengebracht hatte, lenkte ich meine Schritte mit kindlicher Freude einem Buchladen zu, musterte wiederholt mit Neid die Reihen, und meine begehrlichen Blicke forschten lange, bevor mir meine Börse zu kaufen gestattete!" 2. Napoleons wechselvolles Leben. Seinem längstgehegten Plane, in der korsischen Heimat eine Rolle spielen zu können, kam man unerwartet entgegen. Es wurden für Korsika Freiwilligenbataillone errichtet, die ihre Führer selbst wählten. Nachdem er schon vorher einen Urlaub nach Korsika genommen, den er unentschuldigt verlängerte, setzte er es durch, daß er vorn 1. Januar 1792 ab aus der Armeeliste gestrichen wurde. Um so eifriger bewarb er sich nun um die Befehlshaberstelle des Freiwilligenbataillons in Ajaccio, die er durch allerlei Umtriebe auch erhielt. Das geträumte Glück blieb aus, im Gegenteil, Bonaparte kam in rechte Verlegenheit, da er sich dort der revolutionären Partei angeschlossen hatte, die in einem offenen Kampfe gegen die Regierungsgewalt unterlag. Es schien alles verloren, da auch der Armee-minister in Paris von dem Vorgehen Bonapartes unterrichtet worden war. Er begab sich dorthin, um seine Wiederanstellung im Heere zu betreiben, aber es gelang ihm dies zunächst nicht, so daß er in arge Bedrängnis geriet. Als aber ein Wechsel im Ministerium stattfand, nahm man ihn wieder in seinem Regiment als Hauptmann auf. Aber anstatt sein Regiment auszusuchen, wie es seine Pflicht gebot, begab er sich abermals nach Ajaccio, unter dem Vorwande, seine Schwester dorthin zu begleiten. Im September 1792 kamen die Geschwister in Ajaccio an, Napoleon blieb bis in den Sommer 1793, immer in der Hoffnung, Befreier und Beherrscher seines Volkes werden zu können. Aber sein eigenes Volk ächtete ihn und seine Familie, und so mußte er nach Frankreich flüchten. Er hatte seine Angehörigen notdürftig in La Valette bei Toulon untergebracht und dann seine Kompanie aufgesucht, die zur Zeit in dem jüngst eroberten Nizza stand. Ein von seinem Landsmann und Freunde, einem Konventssekretär, ausgestelltes Zeugnis bestätigte, daß seine Anwesenheit auf Korsika in den letzten Monaten dringend nötig gewesen wäre, das bewahrte ihn vor der sicheren Strafe. Da Napoleon im Laufe des Jahres durch seine revolutionären Freunde dem Konvent empfohlen worden war, so rückte er im Oktober 1793 zum Bataillonskommandeur auf und wurde beauftragt, Toulon von den Engländern zu befreien. Nachdem ihm das gelungen war, wurde er noch im Dezember 1793 zum Brigadegeneral der Artillerie ernannt. Als bei dieser Gelegenheit die Behörden Auskunft über feine Lebensverhältnisse forderten, verleugnete er seine adlige Herkunft. Sie hätte ihm nur geschadet in den Augen der Jakobiner, denen er sich zugesellt hatte, und er hat es nicht daran fehlen lassen, sich als eifriger Republikaner zu zeigen, wo er konnte. Napoleon hatte das Vertrauen des gewaltigen Robespierre vollständig gewonnen und hatte ihm verschiedene Kriegspläne vorgelegt, mit denen der Gewaltmensch ganz einverstanden war. Ehe sie verwirklicht werden konnten, wurde Robespierre gestürzt, und Napoleon als der „Planmacher" des Diktators beim Konvent verklagt, seiner Stelle als General enthoben

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 582

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
582 Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. und im August 1794 gefangen gesetzt. Durch ein Schreiben an den Konvent gelang es ihm, aus der Haft entlassen und mit seinem Generalsrange wieder bekleidet zu werden. Nach einem verunglückten Zuge gegen Korsika finden wir ihn wieder in Paris, wo er auf eine passende Gelegenheit wartete, eine seinem Ehrgeiz entsprechende Stellung zu erlangen; denn dem ihm ergangenen Befehle, sich zu dem Heere gegen die Aufständischen in der Vendee zu begeben, kam er nicht nach, weil er sich auf seine Freunde stützte, die damals Frankreich regierten. Aber es kam anders, als er erwartet hatte. Einer seiner einflußreichen Gönner war ans der Regierung geschieden, und somit Hatte Napoleon den stärksten Rückhalt verloren, er wurde wegen ungehorsamer Weigerung, sich zur Armee zu begeben, aus der Liste der französischen Generale gestrichen (September 1795). Nun war er ohne Stellung und ohne Geld in einer Zeit, welche mit ihrer Unsicherheit schon Taufende von Menschen erbarmungslos vernichtet hatte. Aber gerade die Unsicherheit der Zustände brachte ihn unerwartet schnell wieder in Thätigkeit. Die Nationalvertretung war ernstlich bedroht, von den ihr feindlich gesinnten Massen auseinander gesprengt zu werden. Da berief Barras, der Oberbefehlshaber der Armee des Innern, Bonaparte an seine Seite und beauftragte ihn mit der Verteidigung des Konvents. Durch seine Kanonen rettete Napoleon den Konvent vor den Angriff der Bürgergarden, und der Konvent erwies sich ihm dafür dankbar, denn Ende Oktober 1795 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee des Innern ernannt, nachdem Barras, der bisherige Inhaber dieser Stelle, in die neue Regierung eingetreten war. — Durch die Verbindung mit Barras lernte Napoleon auch die Marquise Josephine von Beauharnais, Witwe des Hingerichteten Generals von Beauharnais, kennen. Um sich festen Rückhalt in der Gesellschaft zu schaffen, gedachte er sich mit jener Frau zu verheiraten. Sie war eine einflußreiche Freundin des Direktors Barras und konnte also seine Stellung befestigen und ihn in seiner Laufbahn fördern. Er warb um ihre Hand und erhielt sie. Am 9. März 1796 fand die bürgerliche Trauung statt. Der Genius der Wahrheit aber verhüllte sein Antlitz, als die beiden Brautleute dem Beamten ihre gefälschten Taufscheine vorwiesen. Napoleon wollte am 5. Febr. 1768, Josephine, die thatsächlich sechs Jahre älter war als ihr Bräutigam, am 27. Juni 1767 geboren sein- Man nahm es damals mit dergleichen Dingen nicht allzu genau, und Napoleon war der letzte, der Wahrheit ein Opfer zu bringen. 3. Beendigung des Krieges gegen Österreich 1796—1797. Zwei Tage vor der Trauung hatte das Direktorium Napoleon zum Chefgeneral der italienischen Armee ernannt; am 12. März verließ er seine Frau, um seinen Posten aufzusuchen, der ganz nach seinen Wünschen war. Der neue Befehlshaber fand seine Truppen in einem kläglichen Zustand vor. Über ein Drittel der Soldaten lag in den Spitälern, die übrigen litten unter dem Mangel ungenügender Verpflegung und dürftigster Ausrüstung. Da erließ der junge Oberfeldherr an sein Heer eine Kundgebung, die wie eine erlösende Botschaft wirkte: „Soldaten! Ihr seid schlecht genährt, unbekleidet, die Regierung schuldet Euch viel, aber sie kann Euch nichts geben; Euere Geduld und Euer Mut inmitten dieser Felsen sind bewundernswürdig, aber sie verschaffen Euch keinen Ruhm, und kein Strahl des Glanzes fällt auf Euch. Ich will Euch in die fruchtbarsten Ebenen der

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 583

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. 583 Welt führen; blühende Provinzen, große Städte werden zu Euerer Verfügung sein; dort werdet Ihr Ehre, Nutzen und Reichtum finden: Soldaten von Italien, solltet Ihr es da an Mut und Ausdauer fehlen lassen?" Es war ein kühnes Versprechen, kühner aber waren noch die Thaten, die es in Erfüllung brachten. Nachdem er das Heer in wenigen Wochen wieder kampffähig gemacht hatte, trennte er zunächst die Sardinier von den Österreichern, so daß sich der König von Sardinien veranlaßt sah, von der Koalition zurückzutreten, Frieden zu schließen, Savoyen und Nizza abzutreten, Alessandria und 3 kleinere Festungen den Franzosen einzuräumen. Dadurch war es Bonaparte möglich geworden, Mailand zu erobern und die Österreicher bei Lodi (10. Mai 1797) zu besiegen, sechs Tage darauf hielt er seinen feierlichen Einzug in Mailand, das für seine „Befreiung" 20 Millionen bezahlen mußte. Bald darauf wurden die Österreicher, nachdem die Franzosen den Mincio überschritten hatten, nach Mantua zurückgedrängt und dort den Winter hindurch belagert. Ein zum Entsatz herbeieilendes Heer wurde bei Arcole und Rivoli geschlagen, so daß Mantua am 3. Februar 1797 kapitulieren mußte. Schon vor der Übergabe Mantuas hatte es Bonaparte unternommen, die Anhänger der Besiegten seinem Willen zu unterwerfen oder doch nach Möglichkeit zu brandschatzen. „Führt aus Italien alles weg, was sich fortbewegen läßt und uns irgend nützlich sein kann", hatte das Direktorium an ihn geschrieben, und er kam diesem Aufträge pünktlich nach. Die Herzöge von Parma und Modena, sowie der Papst mußten den Frieden mit großen Geldopfern erkaufen und viele wertvolle Kunstwerke an Napoleon ausliefern. Die Kriegssteuern, sowie diese Kunstwerke wurden nach Paris geschickt, wodurch dort die Geldnot beseitigt, Napoleons Ansehen und Ruhm erhöht wurde. Das französische Heer schwelgte im Überfluß und schwärmte für den siegreichen General. Während dieser wunderbaren Feldzüge in Italien hatten sich Jourdan von dem Erzherzog Karl bei Würzburg vollständig schlagen und Moreau nach dem Elsaß zurückdrängen lassen. Erzherzog Karl sollte nun im Frühjahr 1797 Bonaparte in Oberitalien entgegentreten, aber er mußte, mit zu geringen Streitkräften versehen, vor ihm zurückweichen. Bonaparte bewegte sich nun nördlich durch Steiermark und Kärnten in der Richtung auf Wien zu, so daß sich der Kaiser von Österreich bestimmen ließ, mit ihm einen Vorfrieden zu schließen (April 1797), dem ein bis zum Herbst dauernder Waffenstillstand folgte. Bonaparte machte unterdessen dem

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 648

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
648 Die Zeit der Freiheitskriege armung und Händedruck den tapferen General Blücher, der durch sein Vorwärtsdrängen und sein kühnes Dreinschlagen so viel zu dem Siege beigetragen hatte Blücher wurde Generalfeldmarschall; das deutsche Volk aber nennt den Helden noch heute „Marschall Vorwärts", wie ihn damals seine Soldaten nannten.*) 11. Was Deutschland unter dem französischen Joche zu ertragen hatte Nicht die Römer und nicht die Hurnten, noch die Ungarn haben das Deutschtum gefährlicher bedroht, als die Franzosen, diese angeblichen Beglücker und Befreier der Nationen. Nachdem die Franzosen das linke Rheinufer bis aufs Blut ausgesogen, wurde zunächst das Herzogtum Berg gebrandschatzt. Die Jonrdanschen Horden mußten von diesem Ländchen gekleidet und versorgt werden, nachdem schon 3 Millionen Franken Kriegssteuern gezahlt worden waren; zerstörte Kirchen, ausgeplünderte tmb verwüstete Dörser, Flecken und Städte, rauchende Trümmer bezeichneten die Spuren dieses Gesindels. Die Frevelthaten vermehrten sich, als die Banden, bei Nidda ge- *) Gebhard^ Leberecht von Blücher, zu Rostock am 16. Dezember 1742 geboren war der jüngste Lohn eines ehemaligen hessen-kasselschen Rittmeisters. Des Hauses Mittel waren äußerst Ichmal, so daß die neun Kinder ohne jegliche Verwöhnung auuvuchlen. ^Ler Vater beschränkte seine Erziehung auf strengste Gewöhnung an Ehrenhaftigkeit und mthtärtlche Ordnung, aber die Mutter pflanzte in den Knaben lont i i ö" Lottes -Wort, die auch das Herz des Greises noch in den Nöten und Gefahren des Lebens erfrischt und gestärkt hat In der Rostocker Stadtschule lernte stj ".^chkn Latein' ; aber die Geheimnisse der hochdeutschen Sprachweise und Rechtschreibung wollten sich ihm nicht recht erschließen, da in Elternhaus und Schule gewöhnlich plattdeutsch gesprochen wurde. Der Unterschied von mir und mich blieb 'b'n immer gleichgültig. Mit vierzehn Jahren schloß er die Zeit seiner Schnlbilbnna ab Anderthalb sichre verlebte er jetzt in fröhlicher Ungebundenheit bei seinem Schwager auf der damals schwedischen Insel Rügen tmb trat dann, noch nicht 16 -Sühre alt, als Runter m etn schwedisches Hnsarenreqiment ein. Als solcher kämpfte er wahrend des 7jähngen Krieges gegen Preußen. Im August 1759 geriet der junge Kornett m preußische Kriegsgefangenschaft Der Oberst Bellin veranlaßte nun Blücher 5u.m Eintritt ttt setn Hufarenregiment, und diesem Mann verdankt Blücher für seine militärische Ausbildung wohl das meiste. 1760 wurde er Sekondeleutnant und nach anderthalb wahren Premierleutnant. Bei Freiberg erhielt Blücher eine so schwere Verwundung, daß die Heilung ihn fast bis zum Friedensschluß in Leipzig festhielt. ... . 1764 wurde stolp die Garnison für das Regiment. Sieben Jahre ein* tontgen Garnisonlebens verbrachte Blücher hier und später in Bütow. Dann führten ihn bte polnischen Wirren wieber ins Felb. In dem Gefecht bei Schneibemühl ermatt* W solchen Ruhm, daß ihn Friedrich Ii. znm Stabsrittmeister ernannte. Als eriedoch beim Aufrücken znm Major überschlagen würde, sorberte er tief verletzt seinen Abschied. Er erhielt ihn Ende 1772 durch den schlichten Bescheib, „daß Se. Könial. Maiestat ihn seiner Dienste entlassen habe." . f,^un mürbe Blücher Lanbwirt, aber sein Element war die Landwirtschaft nicht deshalb trachtete er banach, wieber Solbat zu werben. Allein Friedrich Ii. nahm ihn nicht wieber auf, erst fein Nachfolger erfüllte die unablässig wiederholte Bitte, ü1™ /r ihn 1787 als Major wieber in einem Hufarenregiment anstellte. Drei Jahre spater war er Oberst. In, dem Krieg gegen Frankreich nannte man ihn balb unter den kriegstüchtigsten Offizieren, und sein Name war in dem Rheinselbzng in aller Munde Nach- dem er 1801 Generalleutnant geworben, ernannte ihn sein König zum Gouverneur von Acuiister, bis ihm der Krieg von 1806 eine andere Thätigkeit zuwies. Nach diesem Knege erhielt er das Generalkommando in Pommern, wurde aber auf Napoleons Betrieb 1812 zur Disposition gestellt, • bis er 1813 wieber den Oberbefehl über das preußtlche Korps bei den verbünbeiert Truppen erhielt. Die Soldaten stanben mit wahrhafter Verehrung zu ihrem Felbherrn, bessert Ungezwungenheit, Gerechtigkeit und Milde ihm bte Herzen gewann.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 651

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
gegen Frankreich 1813—1815. 651 Mit vollem Recht durfte deshalb wohl ein Lübecker*) schreiben: „Sie ist vorüber jene Zeit der Sünde, da der Auswurf der französischen Nation uns auf jede nur erdenkliche Weise plündern durfte, aber sie legte den Keim zu dem bittersten Hasse, der in keinem Herzen erlöschen kann, dessen Seufzer in dieser Zeit um Rache zum Himmel flehten. Vergebens würde ich versuchen, nur eine Ahnung von den tenflichen Kunstgriffen zu geben, wodurch die Militärs und Civilisten sich Bestechung, große Tafelgelder oder unter andern Namen große Einkünfte zu verschaffen suchten. Man muß jene von der größten Schamlosigkeit bezeichneten Tage selbst erlebt haben, um diesen Grad der Verdorbenheit und den dadurch entstandenen Verlust für die öffentlichen und Privatinteressen begreifen zu können." 12. Die Folgen der Schlacht bei Leipzig. 1. Napoleon zog mit seinem Heere über Weißenfels, Naumburg, Freiburg a. d. Unstrut nach Erfurt zu, um hier die Truppen zu sammeln und zu ordnen. Aber er erkannte in Erfurt, daß dies unmöglich sei. Das Heer war und blieb im Zustande der Auflösung. Tausende warfen fliehend ihre Waffen weg oder stürzten vor Hunger und Erschöpfung hin. Er verfolgte die Heerstraße Eisenach-Frankfurt, um sobald als möglich aus Deutschland zu kommen. 2. Blücher hatte auf Verfolgung des fliehenden Feindes gedrungen und sandte ihm auch Bork nach. Aber es konnte nichts Erhebliches geschehen, weil die verbündeten Truppen erschöpft waren, vor allem aber, weil der Oberbefehlshaber Schwarzenberg in allzugroßer Vorsicht mit der Verfolgung zögerte. Nur bei Hanau kam es noch einmal zum Kampf. Dort hatte sich der bayrische General Wrede dem fliehenden Kaiser entgegengestellt. Ant 31. Oktober wagte er es, den überlegenen Gegner anzugreifen. Er wurde geschlagen und selbst verwundet. So verließ Napoleon noch mit einem Siege Deutschland. 3. In den nächsten Monaten fielen eine Reihe der von den Franzosen besetzten Festungen, nur wenige hielten sich bis zum Abschlüsse des Friedens, wie Magdeburg, Erfurt, Mainz, Glogau. Auch Davout behauptete sich noch in Hamburg. 4. Jetzt löste sich auch der Rheinbund aus. Der König Hieronymus von Westfalen mußte fein Reich verlassen. Kurfürst Wilhelm erschien wieder in Kassel. Herzog Wilhelm von Braunschweig kehrte in sein Land zurück, ebenso der Herzog Peter von Oldenburg, und Hannover wurde wieder unter die Herrschast des englischen Königs gestellt. Die Rheinbundstaaten stellten den Verbündeten ihre Truppen zur Verfügung, dafür wurde allen der Besitz ihres Landes gesichert, nur dem König von Sachsen nicht, welcher als Kriegsgefangener nach Berlin gebracht worden war. 5. Die verbündeten Monarchen waren mit dem Hauptheer in den ersten Novembertagen in Frankfurt a. M angelangt. Der österreichische Minister Metternich brachte es dahin, daß Napoleon der Friede angeboten wurde unter der Bedingung, daß er sich mit Rhein, Alpen und Pyrenäen als Grenzen Frankreichs begnüge. Aber es gab Männer, wie St ein und Schwarzenberg, welche ganz entschieden dagegen waren und die Fortführung des Krieges verlangten. Da erschien auch Blücher und setzte der Friedenspartei hart zu. Seine Reden waren nicht ohne Wirkung und die *) Mitteilungen aus dem Leben des O. A. G. Rat Hach. S. 44.

7. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 655

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
gegen Frankreich 1813—1815. 655 ©einigen. Handel, Kunstfleiß und Wissenschaft werden wieder aufleben und die Wunden heilen, die langes Leiden schlug." Auf Befehl des Königs wurdeu die Namen derer, die mit ihrem Blut und Leben die Freiheit des Vaterlandes erkauft hatten, in den Kirchen ihres Kirchspieles auf einer Ehrentafel zum bleibenden Gedächtnis angebracht; die Heimkehrenden erhielten eine ehrende Denkmünze, aus dem Metall der eroberten Kanonen gegossen. Noch in Paris belohnte Friedrich Wilhelm Iii. seine siegreichen Feldherren: Blücher ward Fürst von Wahlstatt, Mrk Graf von Wartenbnrg, Kleist Graf von Nollendorf, Bülow Graf von Dennewitz, Tauenzien Graf von Wittenberg; auch Gnei-senan wurde in den Grafenstand, Hardenberg in den Fürstenstand erhoben. 6. Der Wiener Kongreß und die Herrschaft der hundert Tage 1815. Die verbündeten Fürsten waren im November 1814 nach Wien gekommen, um dort mit ihren Ministern und Gesandten zu beraten, wie nun die Verhältnisse in Europa geordnet werden sollten. Aber sie kamen zu keinem Ziele, vielmehr herrschte unter ihnen Uneinigkeit und Eifersucht, ja es drohte sogar ein Krieg unter ihnen auszubrechen. Die Kunde von den Zerwürfnissen, welche die Fürstenversammlung in Wien beherrschten, drang auch zu Napoleon nach Elba. Da auch die Franzosen mit ihrem neuen König, der in der Verbannung nichts gelernt und nichts vergessen hatte, die Emigranten bei jeder Gelegenheit bevorzugte, unzufrieden waren, besonders aber das Heer der ruhmreichen Zeiten Napoleons gedachte, so glaubte Napoleon die Zeit für gekommen, in Frankreich wieder erscheinen zu können. Rückkehr Napoleons nach Frankreich. Am 1. März landete Napoleon mit seinen Garden in der Nähe von Cannes und bald zeigte sich, daß seine Person im Heere noch die alte Zauberkraft ausübte. Er nahm den Weg über die Seealpen, und als ihm vor Grenoble ein Bataillon entgegenrückte, rief er den Soldaten zu: „Wer von Euch wird auf seinen Kaiser schießen wollen?" Da nahmen die Soldaten ihre Mützen ab und riefen „Vive l’Empereur!“ Dann mischten sie sich unter das Gesolge von Elba und marschierten begeistert hinter dem verehrten Manne drein. Die Offiziere folgten ihrer Truppe. In Grenoble, der Hauptstadt der Dauphine, die dem Königtum durchaus nicht zugeneigt war, lag eine starke Besatzung. Ans heimlichem Wege hatte Napoleon ein Manifest an das französische Heer verbreiten lassen. „Soldaten! kommt und reihet Euch unter die Fahnen Eures Führers. Sein Dasein besteht ja nur in dem Euren, seine Rechte sind nur die des Volkes und die Eurigen, sein Interesse, seine Ehre, sein Ruhm sind Euer Interesse. Eure Ehre, Euer Ruhm. Kommt! Dann wird der Sieg im Sturmschritt einherziehen und der Adler mit den nationalen Farben von Kirchturm zu Kirchturm fliegen bis hin zur Notre-Dame." Wie die Besatzung von Grenoble, so folgten auch bald andere Heeresabteilungen dem Rufe Napoleons, wenn auch einige seiner Marschälle, wie Ney, Macdonald, Oudinot und andere nicht zu ihm übertraten. So ward das Heer sein. Die Bevöl-kernng begegnete ihm anfangs teilnahmlos, bald aber hatte er auch die Städte wieder auf seiner Seite, nachdem er feierlich versichert, daß er Friede und Freiheit

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 657

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
gegen Frankreich 1813—1815. 657 Großbritannien sollte Helgoland, Malta und Gibraltar behalten. Das deutsche Reich wurde nicht wieder hergestellt, sondern die noch übrigen 39 Staaten, die man fortbestehen ließ, bildeten fortan einen Staatenbund, „den Deutschen Bund". Die Mitglieder desselben waren selbständige Staaten. Ihre gemeinsamen Angelegenheiten wurden von einer Versammlung von Gesandten dieser Staaten, die ihren Sitz beständig in Frankfurt a. M. hatten, geordnet. Man nannte diese immerwährende Reichsvertretung „dendeutschenbun-destag". Den Vorsitz in demselben hatte Österreich. Diese neue Ordnung der Dinge galt vom 8. Juni 1815 ab. 7. Der Feldzug von 1815. Der Haß der Monarchen, die Napoleon einst gedemütigt, wie der Nationen, die er beschädigt, war zu groß; sie erhoben sich auf dem Wiener Kongreß wie ein Mann gegen ihn und erklärten ihn als einen Ruhestörer in die Acht. Unter den Verbündeten war wieder Preußen, ohne sich einen Lohn auszubedingen, am eifrigsten; es fetzte 246000 Mann in Bewegung, Rußland 168000, Österreich 210000, England 100000. Napoleon hatte dagegen vor der Hand nur 200000 Soldaten; aber er gedachte schnell die Gegner einzeln zu schlagen. In der Nähe waren erst nur ein preußisches und ein englisch-deutsches Heer; sie lagen in Belgien, jenes (116000 Preußen) von Blücher, dieses (100000 Briten, Deutsche, Niederländer) von Wellington.befehligt, in weit auseinander gezogener Stellung, ohne engen Zusammenhang. Mit dem Kern seiner Truppen, 134000 Mann, warf sich Napoleon zwischen sie und griff am 16. Juni bei Ligny mit 78,000 Mann den Feldmarschall Blücher an, der hier 86000 Mann hatte, aber auf Wellingtons versprochene Hülfe rechnete. Dieser konnte aber nicht kommen, da er zu derselben Zeit einen heftigen Kampf mit Ney bei Quatreb as zu bestehen hatte. Noch einmal siegte Napoleons Kriegskunst über die Preußen. Der greise Feldmarschall wäre beinahe selbst umgekommen. Er war vom Pferde gestürzt, das ihn mit seinem Leibe bedeckte. Da eilte ihm sein Adjutant zu Hülfe. Aber gleich darauf sprengten französische Kürassiere vorüber, niemand bemerkte im Halbdunkel den Gestürzten. Nach einer Weile jagten sie zurück, von preußischen Landwehrreitern geworfen. Jetzt erst gelang es, den Feldmarschall von der Last des Pferdes zu befreien und ihn aus dem Getümmel des Kampfes zu bringen. Napoleon glaubte, das preußische Heer sei unschädlich gemacht und griff am 18. Juni Wellington in der Nähe des Pachthofes Belle- Rvßbach, Hiilssbuch k. 42

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 658

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
658 Die Zeit der Freiheitskriege Alliance an. Blücher, obwohl eben geschlagen, hatte versprochen, mit seinen Truppen Unterstützung zu bringen. Aber der Sonntags- morgen machte ein sehr unfreundliches Gesicht; der Regen goß in Strömen vom Himmel. Wohl freute sich Blücher des „Alliierten von der Katzbach, der dem Könige wieder viel Pulver erspare," aber der alte Verbündete versumpfte alle Wege. Mühselig marschierte das Fußvolk dahin, die Kanonen sanken bis an die Achsen in den aufgeweichten Lehmboden ein und mußten mit aller Anstrengung immer wieder herausgehoben werden. Blücher, immer noch von heftigen Schmerzen gequält, ritt an die Soldaten heran: „Kinder," rief er, „wir müssen vorwärts. Es heißt wohl, es geht nicht, aber es muß gehen. Ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen, ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werde?" Das spornte die Leute zur höchsten Anspannung der Kräfte an, willig ertrugen sie alle Beschwerden. Es war die höchste Zeit, daß Blücher kam. Die Eng- länder waren von Napoleon nach stundenlangem Ringen ziemlich zurückgeworfen und Wellington sah die Entscheidung nahen. Da griffen die Preußen in den letzten Stunden des Nachmittags ein, und Napoleon gab die Schlacht verloren. „Ms nach und nach der Schlachtenlärm bis auf das nah und fern hörbare Gerassel von Waffen und Geschütz und das Jauchzen der Sieger verhallt und das Kommando zum Ge-wehrabnehmen und Ruhen gegeben war, da stimmten vom rechten Flügel her die Musikchöre, wie auf ein gegebenes und doch nicht verabredetes Zeichen, die Melodie „Nun danket alle Gott" an. Wie aus einer Brust erscholl aus vielen tausend Kehlen augenblicklich der den schönen Choral begleitende Gesang, der alle Herzen in einer Art ergriff, die sich nicht aussprechen läßt. Der Eindruck war gewaltig. Jeder, auch der roheste, fühlte, was sein Mund sang, jeder empfand während des erhebenden Gesanges, daß „Gott große Dinge an uns gethan habe." Kameraden, Freunde, Bekannte und Unbekannte, Offiziere und Soldaten drückten sich stumm die Hände, und in diesem Augenblick schwanden Rang und Stand, die Offiziere eilten zu den Soldaten, diese verließen Reihe und Glied, um sich gegenseitig in die Arme zu fallen, und so sprach ein Herz, eine Seele den großen Eindruck aus, der durch den Jammer und das Stöhnen der umherliegenden Verwundeten von Freund und Feind noch ernster und tiefer wurde. So endete dieser Tag als wohl der in seiner Art einzige, den, außer dem der Leipziger Schlacht, Soldaten erlebt und große Heere gefeiert haben bürsten." Jetzt galt es, den glänzenden Sieg durch Verfolgung des Feindes auszunützen. Die Engländer erklärten sich dazu außerstande, so thaten es die Preußen unter Gneisenau. In dem Flecken Genappe, 4 km von dem Schlachtfelde, setzten sich die Franzosen zur Wehr; sowie aber die Preußen Feuer gaben, ließen sie alles im Stich, um das Leben zu retten. Unermeßliche Beute fiel dabei in die Hände der Preußen. Napoleon selbst verlor seine Kasse, seine Juwelen und

10. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 659

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
gegen Frankreich 1813—1815. 659 seine ganze Equipage; er wurde so überrascht, daß er ohne Degen und Hut aus dem Wagen sprang und sich zu Pferde rettete. Sein Degen, Hut und Mantel kamen in Blüchers Hände. 8. Einzug in Paris. Blücher war in Eilmärschen gegen Paris herangerückt, nach dem er die sich sammelnden französischen Heerhaufen wiederholt bei Seite gedrängt hatte. Schon am elften Tage nach der Entscheidungsschlacht bei Belle-Alliance stand er vor den Thoren der Hauptstadt. Da seine Truppen noch nicht in genügender Stärke vorhanden waren, um das stark verteidigte Paris angreifen zu können, wartete Blücher die Ankunft Wellingtons ab. In der Zwischenzeit schickte er ein Reiterregiment ab, um Napoleon womöglich in dem Schlosse zu Malmaison abzufangen. Auf derselben Stelle, wo der Prinz von Enghien erschossen worden war, drohte er den Mördern, sie zur blutigen Sühne erschießen zu lassen. Allein Napoleon hatte sich, nachdem er zu gunsten seines Sohnes abgedankt hatte, in aller Stille davon gemacht. Inzwischen hatten Blücher und Wellington Paris eingenommen und vom 7. bis 9. Juli zogen die verbündeten Heere abermals in die Hauptstadt Frankreichs ein. 9. Zweiter Pariser Friede. Preußen verlangte mit Nachdruck die Abtretung von Elsaß-Lothringen, aber Kaiser Alexander widersetzte sich dieser Forderung und wollte im wesentlichen die Bedingungen des ersten Friedens eingeräumt wissen, doch setzte Gneisenau einige Verschärfungen durch. Frankreich mußte an P r e u ß e n Saarlouis und Saarbrücken, an Bayern Landau abtreten, die geraubten Kunstschätze herausgeben, 700 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen und eine starke Besatzung verbündeter Truppen im Lande behalten und ernähren. Ludwig Xviii. wurde wieder als König von Frankreich anerkannt. Am 20. November 1815 wurde der zweite Pariser Friede unterzeichnet. 10. Schicksal Napoleons. Nachdem Napoleon seine Rolle als Kaiser ausgespielt sah, wandte er sich über Tours nach der Hafenstadt Rochefort, wo zwei französische Fregatten bereit standen, um ihn nach Amerika zu bringen, vorausgesetzt, daß es möglich war, den englischen Kreuzern zu entkommen. Am 3. Juli langte er in Rochefort an. Hier änderte er seinen Plan, indem er sich entschloß, in England eine Zuflucht zu suchen. Er schrieb an den Prinzregenten nach London: Altesse Boyale, En butte aux actions qui divisent mon pays, et ä Pinimitie des plus grandes puissances de l’Europe, j’ai consomme ma Carriere politique. Je viens, comme Themistocle, m’asseoir au foyer du peuple britannique. Je me mets sous la protection de ses lois, que je reclame de votre Altesse Royale, comme celle du plus puissant, du plus constant, du plus genereux de mes ennemis. Napoleon. Und damit ging er am 15. Juli an Bord eines englischen Fahrzeuges. 42*
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